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Mosaikfries Pflanzen

(permanentes Kunst am Bau Projekt für Neue Heimat Tirol, 2022, Kundl/Tirol)

In dem Pflanzenfries nimmt Alexandra Kontriner Bezug auf den Naturraum Kundls und wählt als Reminiszenz an die historische Besiedelung der Marktgemeinde (7.-1. Jh. v. Chr.) die Technik des Mosaiks. Damit knüpft sie auch an die Tradition von Kunst am Bau Projekten der 1950er und 1960er Jahre an.
Motiv sind stark gefährdete Pflanzen, die im Naturschutzgebiet Söller Wiesen immer noch vorkommen. Das Areal bei Kundl zählt zu den Resten einst ausgedehnter Feuchtgebiete im Talboden des Inntals, wo zahlreiche vom Aussterben bedrohte Pflanzen und Tiere Lebensraum finden. Als Inspiration für den Mosaikentwurf dienten Holzschnitte aus dem 16. Jahrhundert, die Pflanzen in starken, dunklen Konturlinien darstellen. Wie frühe römische Mosaike ist das Werk in schwarzem und weißem Naturstein ausgeführt, wobei für Weiß Carrara Marmor sowie Quarzit und für Schwarz Granit verwendet w
urde. Der Pflanzenfries besteht aus rund 30.000 handgesetzten, 1x1 cm großen Steinchen. Die geometrische Setzstruktur sowie das reduzierte Schwarz-Weiß des Mosaiks fügen sich harmonisch in die schlichte, von Weiß und Grau geprägte Gesamtanlage der Neuen Heimat Tirol ein.

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Pflanzen-Abbildungen

 

Großer Wasserschlauch
Die gänzlich im Wasser wachsende, wurzellose Pflanze schwimmt lediglich zur Blütezeit nach oben und lässt ihre gelben „Maskenblumen“ (Abb. 4) aus dem Wasser ragen. Der Wasserschlauch bildet an den verzweigten Blättern (Abb. 1, 9) sogenannte Fangblasen aus, die zuckerhaltigen Schleim absondern, um potentielle Beutetiere anzulocken.

Sumpf-Läusekraut
Eine Besonderheit des in der Söller Wiesen relativ häufig vorkommenden „Sumpf-Läusekraut“ (Abb. 2, 3) ist die horizontale Ausrichtung der Blüten, die für den richtigen Anflug der Insekten eine hohe Lernfähigkeit voraussetzen, weshalb man von einer „Intelligenzblume“ spricht.

Sommer-Drehwurz
Sie gehört zu den in Österreich seltenen Orchideengewächsen und gilt in Mitteleuropa als akut vom Aussterben bedroht. Der korkenzieherartig gedrehte, ährige Blütenstand (Abb. 5) besteht aus 6 bis 20 Blüten. Die Pflanze gilt als absolute Rarität in Tirol.

Sumpf-Stendelkraut
(Blüten Abb. 6-8) Die Art aus der Familie der Orchideengewächse erreicht Wuchshöhen von bis zu 70 cm und bildet ein Rhizom mit langen Nebenwurzeln aus, weshalb es zu einer Vielzahl von Individuen an einem Standort kommen kann. Wie alle Orchideenarten ist sie in Österreich streng geschützt.

Umsetzung des Entwurfs: Fa. Mosaik Spechte

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